Eigene Improvisationen & Musik von Philip Glass
Dauer: 30-40 Minuten, jeweils um 17 & 18 Uhr
Weitere Informationen: www.khgkoeln.de
Nach über zwei Monaten Auszeit können wir wieder unmittelbar Live-Musik erleben. Doch wie hat
sich unser Blick auf das gewohnte Konzerterlebnis verändert? Wie wird es sich anfühlen, wieder
einen Raum, eine Erfahrung und eine Zeit zu teilen? „Sicher ist: Wir können nicht einfach zum gewohnten Betrieb zurückgehen, als wäre nichts gewesen“, sagt der Kölner Pianist Toni Ming
Geiger, der die ‚Präsenzveranstaltung #1‘ gestalten wird.
Für ihn bot die Auszeit neben allen Unsicherheiten und Ängsten die Möglichkeit, aus den Gewohnheiten herauszutreten und Neues zu wagen. Er begann, sich in Improvisationen zu
vertiefen, statt wie gewohnt bestehende Kompositionen zu lernen und hat daraus neue Erkenntnisse
für sein Spiel gewonnen. „Mit der sich radikal verändernden Außenwelt hat sich auch mein innerer
Zustand so sprunghaft verändert wie noch nie zuvor. Dem versuche ich in meinen Improvisationen mit maximaler Sensibilität zu folgen, statt feste Konzepte auszuführen.“ Seine Musik möchte aus
der lebendigen Stille in das gemeinsame Hören zurückkommen und spielt mit dem Raumklang der
außergewöhnlichen Kirche der KHG Köln. Auch die Musik des amerikanischen Komponisten Philip Glass führt mit ihren beständigen Klangmustern in einen meditativen Zustand, in dem sich Zeit
auflöst.
Eine besondere Herausforderung für Musikreferent Luis Reichard von der KHG Köln und Toni Ming Geiger ist, das Konzerterlebnis auch mit den notwendigen Abstandsregeln so wenig wie
möglich davon bestimmen zu lassen. Sie entfernen sich daher von der langen Konzertform und
konzipieren ein unterbrechungsloses, dreißigminütiges Programm, das zweimal nacheinander stattfindet. So können in der Kirche zwei Publikumsgruppen nacheinander das Konzert hören. „Der
kreisförmige Aufbau mit einzelnen Stühlen lässt eher an eine Raum-Installation denken als an eine
funktionale Konzertbestuhlung. Gleichzeitig bieten wir mit der kurzen Konzertform unseren Gästen eine unkomplizierte Form des Konzertbesuchs und die neue Erfahrung, mit viel Raum um sich
herum Musik zu erleben – für sich und doch gemeinsam“, erläutert Luis Reichard.
Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten. Das Publikum wird gebeten, einen Mund- und Nasenschutz mitzubringen.